Über die InetBib-Liste hat jüngst Joachim Schopfel (Université de Lille) auf eine Initiative französischer Forscher und Experten des wissenschaftlichen Verlagswesens hingewiesen, die von der französischen Hochschulrektorenkonferenz und zahlreichen Wissenschaftsorganisationen des Nachbarlandes unterstützt wird. Es geht um die Förderung des freien Zugangs zu wissenschaftlichen Veröffentlichungen, d.h. das Vermeiden einer Verengung von Subskriptionen auf das Modell der Article-Processing-Charges (APC).
Der Appell, der auch von internationalen Initiativen unterstützt wird, richtet sich an Wissenschaftler und deren Organisationen, an professionelle Vereinigungen und an Forschungseinrichtungen, um einen freien Zugang zu wissenschaftlichen Veröffentlichungen zu fördern. Die Kernbotschaft lautet:
Wir schließen uns der klaren Aussage von LERU (League of European Research Universities) in Richtung der Wissenschaftsgemeinschaft (im weitesten Sinne) an: Research funding should go to research, not to publishers! Aus diesem Grund sollte man die Ausgaben, die derzeit für
Abonnements getätigt werden, vorranglich in Investionen umwandeln, die es der Wissenschaft ermöglichen, wieder die verlegerische Kontrolle über das Publikationssystem zu übernehmen, und nicht in neue Ausgaben zum ausschließlichen Zweck der Bezahlung von Publikationsgebühren an kommerzielle Verleger.Wir rufen daher dazu auf, ein internationales Konsortium zu bilden, bestehend aus Akteuren, deren Ziel es ist, existierende nationale oder lokale Initiativen zu vereinigen, oder solche aufzubauen, um einen rechtswirksamen Rahmen zu schaffen für die Finanzierung von Innovationen im Bereich von Open Access, und um diesen in gemeinsamer Anstrengung weiterzuentwickeln. Wir appellieren an die Forschungseinrichtungen, einschließlich ihrer Bibliotheken, ab sofort einen Teil ihrer Erwerbsbudgets fest einzuplanen für die Entwicklung eines offenen und innovativen, den Bedürfnissen der Wissenschaft genügenden Publikationswesens.
Nähere Informationen und eine Liste von Organisationen und Einrichtungen, die diesen Appell bereits unterstützen, finden sich unter: http://jussieucall.org/index-DE.html.