Die 6. Jahrestagung des Verbands „Digital Humanities im deutschsprachigen Raum“ (DHd) wird vom 25. bis 29. März 2019 stattfinden und unter dem Oberthema „Digital Humanities: multimedial und multimodal“ stehen.
Sie wird vom DHd-Verband in Kooperation mit dem Centrum für Digitale Forschung in den Geistes-, Sozial‑ und Bildungswissenschaften (CEDIFOR) sowie dem Mainzer Zentrum für Digitalität in den Geistes- und Kulturwissenschaften (mainzed) ausgerichtet und räumlich an den Universitäten Frankfurt und Mainz verortet sein.
Wir bitten um die Einreichung von Vorschlägen für Vorträge, Poster, Panels und Workshops.
I. Allgemeine Informationen und Inhalte
Viele Forschungs- und Anwendungsbereiche der Digital Humanities gehen weit über die jeweils isolierte Betrachtung von Text-, Bild- oder Audiodaten hinaus. So produziert beispielsweise die digitale Erfassung von Artefakten sowohl Beschreibungen, Abzeichnungen und Fotografien als auch 3D-Repräsentationen der Oberflächengeometrie dieser Objekte, häufig ergänzt um multispektrale radiometrische Information. Bei der Erforschung unzureichend dokumentierter Sprachen wiederum werden unter anderem Video- und Audioaufnahmen zusammen mit Transkriptionen analysiert. Beispiele dieser Art zeigen, dass erst die gemeinsame Betrachtung von textuellen, visuellen oder auditiven Daten Zugänge zu forschungsrelevanten Digitalisaten erschließt. Das Spektrum geeigneter Methoden zur Analyse und Vermittlung solcher medienübergreifenden Aggregate ist entsprechend weit gefächert. Darüber hinaus zeichnet sich in den Digital Humanities nunmehr die Entwicklung ab, Methoden aus den Bereichen Virtual Reality oder Augmented Reality einzusetzen, für die multimodale Zugänge (etwa unter Nutzung von Head-Mounted Displays, Datenhandschuhen oder Eye-Tracking-Systemen) konstitutiv sind. Auch hier gilt, dass die jeweiligen Informationsobjekte nicht in Isolation, sondern in ihren wechselseitigen Bezügen und Konstituierungsverhältnissen betrachtet werden müssen.
Die Konferenz will im Kontext dieser Entwicklungen einen Schwerpunkt darauf legen, den Medienbegriff und dessen Aufschlüsselung innerhalb der Digital Humanities zu thematisieren. Es geht darum, Möglichkeiten und Grenzen multimodaler Zugänge zu und Analysen von entsprechenden digitalen Forschungsobjekten zu diskutieren. Dies betrifft unter anderem Fragen zu
den theoretischen und methodischen Grundlagen (Inter-/Crossmodalitäten, Medientheorie)
der Modellierung (Kodierung, Schnittstellen, Annotation)
der Analyse (Klassifikation, Segmentierung und Vernetzung)
der Synthese (interaktive 3D-Rekonstruktionen, Einbindung in designgetriebene Ansätze, infrastrukturelle Konzepte) solcher Systeme
Einen weiteren thematischen Bezugspunkt bilden die algorithmischen Grundlagen entsprechender Untersuchungsmethoden.
Über diese Schwerpunktbereiche hinaus sind Vorträge zu allen Themen aus den Digital Humanities sowie die Vorstellung und Diskussion von positiven und negativen, eigenen oder fremden Projektergebnissen willkommen.
II. Formales
Es können eingereicht werden:
Poster (Vorschlag von mindestens 500, maximal 750 Wörtern)
Vorträge (Vorschlag von mindestens 1200, maximal 1500 Wörtern)
Panels (minimal drei, maximal sechs Teilnehmerinnen und Teilnehmer, ein Vorschlag von mindestens 1200, maximal 1500 Wörtern)
Vor der Konferenz stattfindende Workshops (Vorschlag von mindestens 1200, maximal 1500 Wörtern)
Für die Einreichung der Vorschläge müssen Sie sich hier registrieren und eine mit dem DHConvalidator-Webservice erstellte dhc-Datei zur Begutachtung einreichen. Zusätzlich ist eine Kurzzusammenfassung des Vorschlags mit ca. 100-150 Wörtern in Conftool einzutragen. Die Vorschläge und die Kurzzusammenfassungen werden auf der Website der Konferenz und im Tagungsprogramm veröffentlicht. Über den DHConvalidator erhalten Sie auch ein Template zur Einreichung von Word bzw. OpenOffice-Formaten mit den Guidelines für Zitate, Quellenangaben und Bibliographie.
Rückfragen richten Sie bitte per Email an die folgende Adresse: info@dhd2019.org
Die Frist für die Einreichung von Beiträgen läuft am 30.09.2018 (24:00, MEZ) ab. Eine Benachrichtigung darüber, ob der Beitrag angenommen wurde, wird bis spätestens 21.12.2018 versandt.
Die primäre Sprache der Veranstaltung ist Deutsch. Vorschläge werden bevorzugt auf Deutsch eingereicht. Wird der Vorschlag in einer anderen Sprache eingereicht, so kann eine Übersetzung ins Deutsche beigefügt werden. In diesem Fall entscheiden die Einreichenden über die zu begutachtende Fassung.
Allgemeines zu den Vorschlägen
Jede Person kann nur einen einzigen Vorschlag als Vortrag oder Poster einreichen (Rolle „Vortragende Person im ConfTool“) und nur einen Vortrag halten. Die Ko-Autorschaft bei maximal zwei weiteren Vorschlägen (Vortrag oder Poster) ohne Beteiligung an der Präsentation ist möglich. Zusätzlich kann jede Person an maximal einer Panel- oder Workshop-Einreichung beteiligt sein. Es wird davon ausgegangen, dass angenommene Beiträge von den Einreichenden persönlich und vor Ort vorgestellt werden. Es besteht kein Anspruch auf Zuschaltung oder Übertragung aus der Ferne.
Ein Vorschlag für eine wissenschaftliche Präsentation hat normalerweise Referenzen, die am Ende in einer Bibliographie aufgelistet werden. Diese wird bei der Ermittlung der Länge der Vorschlagstexte nicht berücksichtigt. Alle Wörter davor (z.B. Bildunterschriften) werden gezählt.
Ein guter Vorschlag folgt den Prinzipien guter wissenschaftlicher Arbeit und beschreibt in inhaltlich und formal strukturierter Weise Forschungsfrage, Material, Methode und Ergebnisse. Falls Unklarheit über die Form von Vorschlägen besteht, empfiehlt sich ein Blick in gelungene Beispiele der letzten Tagung: Vortrag, Poster, Panel, Workshop.
1) Posterpräsentationen
Poster (Vorschlagstext: mindestens 500, maximal 750 Wörter) können zu jedem Thema des Call for Papers eingereicht werden. Sie können auch den Stand einzelner Projekte anschaulich beschreiben oder Software demonstrieren.
2) Vorträge
Vorträge (Vorschlagstext: mindestens 1200, maximal 1500 Wörter) stellen unveröffentlichte Ergebnisse dar, und/oder berichten über die Entwicklung von signifikanten neuen Methoden oder digitalen Ressourcen und/oder stellen ein methodisches bzw. theoretisches Konzept vor. Für die einzelnen Vorträge sind 20 Minuten Präsentationszeit und zehn Minuten für Fragen vorgesehen. Es wird erwartet, dass im Vorschlag zumindest signifikante Zwischenergebnisse vorgelegt werden. Vortragsvorschläge sollten den Forschungsbeitrag in geeigneter Weise auf dem Hintergrund des Forschungsstands kontextualisieren und seine Bedeutung für die (digitalen) Geisteswissenschaften oder einen jeweiligen Teilbereich daraus deutlich machen. Ein Literaturverzeichnis ist beizufügen. Für die Ankündigung von Vorhaben, zu denen noch keine Zwischenergebnisse vorliegen, ist das Posterformat vorgesehen.
3) Panels
Panels bieten drei bis sechs Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Möglichkeit ein Thema zu diskutieren, das den Bereich eines einzelnen Projektes, Projektverbundes oder Forschungsstandorts überschreitet. Es wird erwartet, dass von der 90-minütigen Sitzung nicht mehr als ein Drittel auf vorbereitete Statements entfällt und die Aussprache innerhalb des Panels genügend Zeit für eine Diskussion des Panels mit dem Publikum lässt (ca. 30 min). Die Panel-Organisatorinnen und -Organisatoren reichen eine kurze Beschreibung des Themas im Umfang von mindestens 1200, maximal 1500 Wörtern ein und bestätigen die Bereitschaft der aufgeführten Personen, am Panel teilzunehmen. Für die Annahme eines Panelvorschlags ist die stringente Darlegung des thematischen bzw. methodischen Zusammenhangs der Einzelbeiträge von entscheidender Bedeutung.
4) Vor der Konferenz stattfindende Workshops
Workshops dauern einen halben Tag oder zwei halbe Tage. Die Vorschläge sollten die folgenden Informationen enthalten:
– Titel und eine kurze Beschreibung des Themas (mindestens 1200, maximal 1500 Wörter). Die vollständigen Kontaktdaten aller Beitragenden sowie einen Absatz zu deren Forschungsinteressen
– Die Zahl der möglichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer
– Angaben zu einer etwa benötigten technischen Ausstattung
– Den für den Workshop spezifischen Call for Papers, falls ein solcher veröffentlicht wird
Von den Workshopleiterinnen und -leitern wird erwartet, dass sie sich für die Konferenz anmelden. Von der Anmeldung ausgenommen werden können nur Vortragende, die ansonsten nicht an weiteren Veranstaltungen der Tagung teilnehmen.
5) Anderes
Die Jahrestagung bietet Raum für begleitende Vernetzungstreffen, Arbeitsgruppensitzungen und ähnliches. Parallele workshopartige Veranstaltungen sind nicht möglich, und sollten als reguläre Workshops eingereicht werden.
III. Bewertung der Beiträge
Ein gutes Proposal beschreibt das gestellte Forschungsproblem, bezieht sich auf den aktuellen Forschungsstand, beschreibt die angewendete Methode und benennt das Ergebnis der Forschungen.
In der Begutachtung werden die folgenden Bewertungskriterien angelegt:
Allgemeine Empfehlung zur Annahme (4-fach gewertet)
Es handelt sich um einen innovativen Beitrag zum Gegenstandsbereich der DH (3-fach gewertet)
Der Stand der Forschung ist hinreichend dargestellt (u.a. durch eine Bibliographie) (2-fach gewertet)
Die Forschungsmethodik ist verständlich beschrieben (2-fach gewertet)
Der Vorschlag ist verständlich formuliert (1-fach gewertet)
Bewertungsskala (Punkte):
5 – trifft völlig zu
4 – trifft weitgehend zu
3 – trifft eher zu
2 – trifft eher nicht zu
1 – trifft weitgehend nicht zu
0 – trifft gar nicht zu
Es können demnach maximal 60 Punkte erreicht werden.