Die 8. Jahrestagung des Verbands “Digital Humanities im deutschsprachigen Raum e.V.” in Potsdam wird auf das Jahr 2022 verschoben. Um 2021 dennoch Raum zum Austausch, Zeit für Reflexion, Vertiefung und Diskussion von Forschungsthemen zu bieten, wollen wir mit einem Alternativformat experimentieren, der vDHd2021! Das übergeordnete Thema dieser virtuellen DHd lautet “Experimente”.
Die vDHd2021 wird von der Community für die Community und mit Unterstützung der DHd e.V. organisiert. Das Ziel ist, die Vielfalt der deutschsprachigen Digital Humanities durch die Nutzung experimenteller Formate ohne Furcht vor Fehlschlägen zu präsentieren und der Community zugleich die Möglichkeit geben, sich auch im nächsten Jahr zu begegnen, sich auszutauschen und zu experimentieren! An den Formaten soll man auf jeden Fall online partizipieren können, gegebenenfalls können sie aber mit Events, bei denen sich eine kleinere Gruppe auch “vor Ort” befindet, verknüpft werden.
Thema: Experimente!
Experimente sind in den Digital Humanities allein schon sprachlich allgegenwärtig. Forschungszentren bezeichnen sich selbst als Labore, es werden experimentelle Methoden entwickelt, man nähert sich Datensätzen experimentell etc. Inwieweit steckt hinter der Verwendung dieses Vokabulars, das zunächst in den Naturwissenschaften etabliert wurde, mehr als bloße Metaphorik? Erlauben Experimente Reproduzierbarkeit und Objektivität des Erkenntnisgewinns auch für die Geisteswissenschaften? Was genau sind Experimente in den Digital Humanities? Welche ethischen, technischen und prinzipiellen Grenzen haben Experimente in den Digital Humanities? Das sind nur einige Fragen zum Thema Experimente, die wir im nächsten Jahr gemeinsam diskutieren möchten. Zugleich laden wir mit der virtuellen DHd ein, experimentell an virtuelle Konferenzen heranzutreten und insbesondere neue Formate und Tools auszuprobieren, die anderen Partizipations- und Präsentationslogiken folgen.
Die Eventformate
Hinsichtlich der Formate gibt es keine strikten Vorgaben. Es können digitale Vorträge, Paneldiskussionen, Projektvorstellungen und Posterslams organisiert, Filme gezeigt, Webinare angeboten, soziale Events wie digitale Kaffeepausen und Stammtische eingerichtet und Podcasts, Grafiken oder Texte präsentiert werden. Digitale Preisausschreiben, Interviewsessions, Schnitzeljagden, Speed-Dating, Blogparaden, etc.: anything goes – solange das Event virtuell besuchbar, offen, integrativ und mit möglichst offener Lizenz versehen und nachhaltig abgelegt ist.
Anstatt eines einzelnen Events, in dem alle Formate gebündelt werden, möchten wir die Veranstaltungen wie folgt über das Jahr verteilen:
Die beiden Eventwochen sollen analog zu einer Konferenzwoche in einem begrenzten Zeitrahmen von 2–3 Tagen Aktivitäten und Aufmerksamkeit bündeln. Um eine breite Partizipation zu ermöglichen, können jedoch auch darüber hinaus an anderen Terminen Zwischenevents insbesondere für Projektvorstellungen angeboten werden, die ebenfalls zur vDHd2021 dazuzählen und in das Gesamtprogramm aufgenommen werden.
Klassische Vorstellungen von Projekten oder Arbeiten werden bevorzugt in den Zwischenevents und auf dem Blog untergebracht, um während den beiden Eventwochen Raum für freiere Formate zu bieten.
Uns schwebt vor, dass die Community sich selbst organisiert und Veranstaltungsvorschläge gemeinsam eingereicht werden. Für die beiden Eventwochen sollte die Veranstaltungsdauer einzelner Events eher kurz sein (45 Minuten). Nichtsdestotrotz kann es, dem Charakter der Veranstaltung entsprechend, auch hier Ausnahmen geben – wir bitten dann um eine entsprechende Information.
Publikation
Für die wissenschaftliche Publikationsform wird es einen separaten Call for Papers geben, in dem ein Peer-Review-Prozess etabliert wird. Alle Beitragenden der vDHd2021 werden herzlich zur Beteiligung eingeladen.
Darüber hinaus kann das vDHd2021-Blog https://vdhd2021.hypotheses.org/ als Präsentationsplattform für alternative Formate, Projektvorstellungen und Berichte von den Events (Experimentbericht!) genutzt werden. Hierfür bitten wir um einen Hinweis bei der Einreichung.
Infrastruktur
Es wird keine übergreifende Videokonferenzinfrastruktur genutzt, diese muss von der Organisation eines Participants selbst gestellt werden. Bitte klären Sie Kapazitätsgrenzen, Support und Lizenzfragen vorab mit dem zuständigen Rechenzentrum. Optimal ist die Vorbereitung einer Ausweich-Lösung, falls es zu Problemen kommt. Auch die mit einer Aufzeichnung verbundenen Fragen (Technik, Rechte, Datenschutz) sollten von Ihnen geklärt werden.
Sie haben eine tolle Idee, aber es fehlt die technische Infrastruktur? Dann sollten Sie zunächst selbst nach möglichen Partner:innen suchen. Wir planen für den Anfang des Jahres eine “Speeddating”-Runde als erstes Vorevent, in der sich mögliche Gleichgesinnte ebenfalls finden können.
Einreichung der Vorschläge
Bitte senden Sie uns Ihren Vorschlag als Schreiben, Video oder Pitch und füllen das Formular aus, das die folgenden Angaben abfragt:
Einreichungen sollten die Länge von 500- 1000 Wörtern bzw. 5 Minuten nicht überschreiten.
Bitte informieren Sie uns, ob Sie Ihre Veranstaltung in den Eventwochen oder als Zwischenevent organisieren möchten. Das Organisationsteam wird einen thematisch sinnvollen Gesamtablauf vorschlagen, so dass es ggf. zu anderen Terminvorschlägen kommen kann.
Die primäre Sprache der Veranstaltung ist Deutsch. Vorschläge sollen in deutscher, können aber auch in englischer Sprache eingereicht werden. Die Aktivitäten selbst sollen auf Deutsch durchgeführt werden, sie können aber in begründeten Fällen auch auf Englisch oder mehrsprachig durchgeführt werden.
Auswahl der Vorschläge
Neben dem DH-Bezug, den wir als selbstverständlich voraussetzen, gehören zu den Auswahlkriterien:
Experimenteller Charakter: Formate, die sich deutlich vom klassischen Vortrag unterscheiden, experimentellen Charakter haben und vielleicht sogar nur online möglich sind, werden priorisiert.
Partizipation: Anders als bei einer klassischen Veranstaltung bietet ein virtuelles Event ganz andere Möglichkeiten zur Einbeziehung der Teilnehmer:innen. Formate, die auf aktive Partizipation setzen, werden daher bevorzugt.
Keine Angst vor Fehlern: Auch aus Experimenten, die scheitern, lernen wir für die Zukunft. Aus diesem Grund wird explizit dazu aufgefordert, ohne Furcht vor Fehlschlägen und innovativ zu improvisieren – und einen Plan B im Ärmel zu haben.
Wir setzen keinen klassischen wissenschaftlichen Reviewprozess um. Aus organisatorischen Gründen behalten wir uns vor, ähnlich gelagerte Formate zusammenzulegen bzw. eine Vernetzung herzustellen. Abgelehnt werden Einreichungen, die thematisch bzw. organisatorisch nicht zum Call passen oder gegen die Satzung des DHd e.V. verstoßen.
Bitte senden Sie uns Ihr Proposal über das vorbereitete Webformular. Alternative Einreichungsformate können über URL mit eingebunden werden.
Fristende des Call for Participation: 7. Januar 2021. Die Teilnehmenden werden bis Ende Januar über die Auswahl informiert.
Lust, bei der Organisation mitzumachen? Dann bitte eine Mail an vdhd2021@dig-hum.de.
Kontakt
Das Organisationsteam
Mail: vdhd2021@dig-hum.de
Blog: http://vdhd2021.hypotheses.org
Twitter: @vDHd2021
Discord: https://discord.gg/u5hzceQ