Bielefeld

Die Universität Bielefeld wurde 1969 mit explizitem Forschungsauftrag und hohem Anspruch an die Qualität einer forschungsorientierten Lehre gegründet. Sie umfasst 13 Fakultäten, die Studienangebote aus den Geistes-, Natur-, Sozial- und Technikwissenschaften anbieten, und gehört mit etwa 17.500 Studierenden zu den mittelgroßen Universitäten Deutschlands. Das Leitbild der Interdisziplinarität prägt seit der Gründung die Arbeit der rund 1.480 Wissenschaftler und drückt sich sogar in der Architektur aus, die – einmalig in Deutschland – fast alle Einrichtungen unter einem Dach vereint. Wesentliche Teile der Forschungsinfrastruktur sind auch dadurch miteinander vernetzt und bereichsübergreifend organisiert. Dies findet nicht zuletzt auch im 2007 bewilligten Exzellenzcluster Cognitive Interaction Technology (CITEC) Ausdruck. Dessen Forschung in den Schlüsselfeldern Bewegungsintelligenz, Aufmerksamkeit, situierte Kommunikation sowie Gedächtnis und Lernen wird von der Informatik, Biologie, Psychologie, Sportwissenschaft, Linguistik und Physik getragen. Ein weiterer Ausdruck der Interdisziplinarität findet sich im Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF), das seit Beginn der Universität seinem Gründungsauftrag, innovative und interdisziplinäre Forschungsprojekte durchzuführen, gerecht wird und über die Grenzen Deutschlands hinaus zu den renommiertesten und erfolgreichsten Instituten seiner Art gehört. Die Digital Humanities sind seit mehreren Jahren fester Bestandteil des Forschungs- und Lehrprogramms der Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft, die zu den größten der Universität gehört, und an der in den Teilbereichen „Theoretische Computerlinguistik und Mathematische Linguistik“, „Angewandte Computerlinguistik“ und Texttechnologie“ Inhalte aus dem Bereich der DH thematisiert werden. Seit dem Wintersemester 1999/2000 gibt es das Fach „Texttechnologie“ (zunächst als Magister-Nebenfach, seit dem Wintersemester 2002/2003 als Bachelor-Nebenfach oder als Profil im Kernfach Linguistik). Mit dem Wintersemester 2011/12 wurde das Nebenfach zum Angebot „Texttechnologie und Computerlinguistik“ restrukturiert, das erstmalig auch in Kombination mit dem Kernfach „Linguistik“ studiert werden kann. Gerade diese Kombination ermöglicht den Studierenden eine umfangreiche inhaltliche Schwerpunktsetzung. 

Das Studienangebot

BA Texttechnologie und Computerlinguistik

Das Fach „Texttechnologie und Computerlinguistik“ vermittelt Grundlagen, Methoden und Technologien der Verarbeitung von vorrangig textuell strukturierten Daten als Ergänzung zur Textkompetenz, die in einem geisteswissenschaftlichen Studiengang erworben wird. Der Studiengang umfasst sowohl das theoretische Fundament als auch den praktischen Einsatz von Methoden zur Strukturierung, Archivierung, Transformation und Präsentation von Informationen. Die Studierenden erlernen neben aktuellen Technologien des World Wide Web eine gängige Programmiersprache zur Lösung texttechnologischer und computerlinguistischer Aufgabenstellungen. Darüber hinaus kann nach eigenen Interessen über ein Vertiefungsmodul ein Studienprofil gebildet werden, das anhand aktueller Forschungsthemen einen Einblick in aktuelle Arbeiten auch aus dem Bereich der Digital Humanities ermöglicht. Ein Projektmodul zielt auf eine eigenständige praktische Auseinandersetzung, die in Kombination mit dem Kernfach als Grundlage für die Bachelorarbeit oder Einstiegshilfe in ein späteres Arbeitsverhältnis dienen kann. Das Studium der „Texttechnologie und Computerlinguistik“ vermittelt so theoretische und praktische Grundlagen für eine Vielzahl von Berufen sowohl im Medien- und Wissensbereich als auch in Berufsfeldern, in denen die Verarbeitung und Beschreibung sprachlicher Interaktion im Vordergrund steht. 

Kurzbeschreibung

Titel: Texttechnologie und Computerlinguistik
Typ: BA-Nebenfach
Kombinatorik: Mit einem anderen BA-Kernfach
Aufwand: 60 ECTS
Dauer: 6 Semester
Studienbeginn: Winter- oder Sommersemester (Wintersemester empfohlen)
Schwerpunkte

  • Grundlagen und Methoden der  Texttechnologie
  • Formale Sprachen / Programmierung
  • Texttechnologische Standards
  • Electronic Publishing
  • Methoden zur Integration heterogener Medien

Informationen: http://www.uni-bielefeld.de/lili/studium/faecher/texttechnologie/
Voraussetzung: Keine besonderen Voraussetzungen

MA Interdisziplinäre Medienwissenschaft

Der Master-Studiengang „Interdisziplinäre Medienwissenschaft“ ist als konsekutiver Studiengang konzipiert, der sich an
Studierende unterschiedlicher Abschlüsse richtet und multidisziplinäres Wissen und umfassende Kompetenzen in verschiedenen medienbasierten und -geleiteten Bereichen vermittelt. Er verbindet in besonderer Weise geistes- und sozialwissenschaftliches Wissen mit informationswissenschaftlichen und technologischen Kompetenzen. Das Studienangebot speist sich aus Basismodulen und insgesamt sieben Hauptmodulen, von denen mindestens vier vollständig studiert werden müssen. Die Modulinhalte werden von der Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft, der Technischen Fakultät, der Fakultät für Soziologie und der Fakultät für Erziehungswissenschaft angeboten. Damit kann sowohl eine Vertiefung bisheriger Kenntnisse als auch die individuelle Profilbildung in der Studiengestaltung angestrebt werden. Die Ausbildung im Bielefelder Master ist interdisziplinär angelegt und international anschlussfähig. Die sieben Hauptmodule bilden Inhalte aus den Bereichen „Medien, Gesellschaft und Kultur“, „Medientheorien“, „Texttechnologien“, „Bildverarbeitungstechnologien“, „Medienforschung / Methoden der Medienforschung“, „Praxis-Umgang mit Medien“ und „(Neue) Medien und Lernen“ ab. Als mögliche Berufsfelder kommen neben den Bereichen Presse und Rundfunk vor allem Arbeitsplätze in Verlagen, in Produktionsfirmen, im Bereich „Neue Medien“, in der Öffentlichkeitsarbeit, in der Werbung, in der Online-Kommunikation, in der regionalen Medienpolitik und -bildung und im Kultur- und Medienmanagement in Frage. 

Kurzbeschreibung

Titel: Interdisziplinäre Medienwissenschaften
Typ: Ein-Fach-MA
Kombinatorik:    -
Aufwand: 120 ECTS (incl. Masterarbeit)
Dauer: 6 Semester
Studienbeginn: Winter- oder Sommersemester (Wintersemester empfohlen)
Schwerpunkte

  • Medientheorien
  • Texttechnologie/Programmierung
  • Medienforschung
  • eLearning

Informationen: http://www.uni-bielefeld.de/medienwissenschaft/
Voraussetzung: BA-Abschluss, Bewerbung bei der Fakultät

 

Quellennachweis

Die voranstehenden Informationen sind mit freundlicher Genehmigung der Broschüre "Digitale Geisteswissenschaften" (2011) entnommen, hg. vom CCeH an der Universität zu Köln. Mit Beiträgen und unter Mitarbeit von Andreas Henrich, Bernd Deschauer (Bamberg), Maik Stührenberg (Bielefeld), Sabine Bartsch, Judith Eckle-Kohler, Iryna Gurevych, Ruth Reiche (Darmstadt), Günther Görz, Christian Götz (Erlangen), Harald Lüngen (Gießen / Mannheim), Maja Bärenfänger, Frank Binder (Gießen), Juan Garces (Göttingen), Johannes Stigler (Graz), John Nerbonne (Groningen), Jan Christoph Meister, Evelyn Gius (Hamburg), Rolf Großmann (Lüneburg), Vera Gehlen-Baum (Saarbrücken), Stephan Moser, Armin Volkmann, Fotis Jannidis (Würzburg). Koordination und Redaktion der Broschüre: Patrick Sahle; Gestaltung: Johanna Puhl und Lisa Rau. Die Erstellung der Broschüre erfolgte im Rahmen des BMBF-Projekts DARIAH-DE (Förderkennzeichen 01UG1110A bis M). Die Broschüre ist auch im elektronischen Format erhältlich; verwenden Sie dazu bitte den Downloadbereich oben rechts.
 

Kontakt

Universitätsstraße 25
33615 Bielefeld
Deutschland
Abschlussarten: 
B.A.
M.A.

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