Die Rijksuniversiteit Groningen (RUG) wird ihrem lateinischen Namen (Universitas = Gesamtheit) gerecht: Sie verfügt über ein vollständiges Fächerangebot. Die altehrwürdige RUG blickt auf eine nahezu vierhundertjährige Geschichte zurück und hat sich als Forschungsstätte international einen guten Ruf erworben. Das anspruchsvolle wissenschaftliche Studium gestaltet sie studentenorientiert. Auch außerhalb der Hörsäle fühlt sich die RUG für ihre Studierenden verantwortlich und bietet ihnen eine freundliche Umgebung.
Die Abteilung Informatiekunde (Informationswissenschaft) an der Rijksuniversiteit Groningen erforscht und unterrichtet vor allem Sprach- und Webtechnologien. Dies betrifft u.a. die Suche und Extraktion von Information aus Texten, multilinguales Suchen (bei dem Übersetzen und fremde Schriftsysteme eine Rolle spielen) oder die Analyse von Textströmen in sozialen Medien (Blogs, Twitter etc.). Der englischsprachige M.A.-Studiengang „Informatiekunde“ (Information Science / Informationswissenschaft) richtet sich an Interessenten, die schon einen ersten akademischen Abschluss (normalerweise in einem geisteswissenschaftlichen
Fach) haben und die über Grundkenntnisse in der Programmierung verfügen (für Studenten ohne diese Grundkenntnisse: siehe unten). Im Studiengang werden Kenntnisse in Sprachtechnologie einerseits und Webtechnologie anderseits gewonnen und vertieft. Die Studierenden besuchen daher Kurse zu den Themen Semantic Web, natürliche Sprachverarbeitung, Computer-mediated Communication, Simulationen und fortgeschrittene Statistik, die für Fächer zu Sprache und Kommunikation offen stehen. So gut wie alle Seminare werden in Zusammenarbeit mit dem Erasmus-Mundus-Masterprogramm „Language and Communication Technology“ (http://lct-master.org/) angeboten und sind allen Studenten der Informationswissenschaft zugänglich. Die Lehrkräfte in der Informatiekunde sind in der Forschung sehr aktiv, so dass für Studierende die Möglichkeit besteht an Drittmittelprojekten mitzuarbeiten. Im Jahr 2011 liefen z.B. Projekte zur Entwicklung von Annotationsspielen, zur Digitalisierung von Handelsregistern im Ostseeraum, zur Analyse von dialektalen Aussprachen, zur maschinellen Übersetzung, zur Entwicklung von Webanwendungen für geisteswissenschaftliche Forschung oder zur Informationsextraktion aus Twitterströmen.
Im ersten Semester belegt man in der Regel die oben genannten Kurse, während man im zweiten Semester normalerweise noch einen oder höchstens zwei Kurse besucht, weil man sich dann dem Abschlussprojekt (20 ECTS) einschließlich der Magisterarbeit widmet. Studenten finden anschließend meistens Beschäftigung als technische Mitarbeiter in der Industrie oder in Firmen und Ämtern bei denen sprach- und webtechnologische Projekte wichtig sind. Manchmal bleiben sie in der Forschung als Doktoranden (z.B. in Linguistik oder den Geschichtswissenschaften). Viele kommen auch in der allgemeineren IT-Branche unter. Es ist für geisteswissenschaftliche Studenten mit einem guten BA-Abschluss auch möglich, sich die für den MA-Studiengang erforderlichen technischen Grundkenntnisse in einem „Umsteigejahr“ anzueignen, wenn sie bereit sind einige Seminare auf Niederländisch zu besuchen. Hierfür empfiehlt sich der Kontakt mit der Studienberaterung.
Titel: Informatiekunde
Typ: Ein-Fach-MA Kombinatorik: n.a.
Aufwand: 60 ECTS (einschl. Abschlussarbeit)
Dauer: 2 Semester
Studienbeginn: Wintersemester (Anfang Sept.)
Schwerpunkte:
Informationen: http://www.rug.nl/let/onderwijs/master/informatiekunde/
Voraussetzung: Bachelorabschluss. Kenntnisse in Programmierung, Datenbanken, Statistik, Englischkenntnisse Stufe C1 CEF
Die voranstehenden Informationen sind mit freundlicher Genehmigung der Broschüre "Digitale Geisteswissenschaften" (2011) entnommen, hg. vom CCeH an der Universität zu Köln. Mit Beiträgen und unter Mitarbeit von Andreas Henrich, Bernd Deschauer (Bamberg), Maik Stührenberg (Bielefeld), Sabine Bartsch, Judith Eckle-Kohler, Iryna Gurevych, Ruth Reiche (Darmstadt), Günther Görz, Christian Götz (Erlangen), Harald Lüngen (Gießen / Mannheim), Maja Bärenfänger, Frank Binder (Gießen), Juan Garces (Göttingen), Johannes Stigler (Graz), John Nerbonne (Groningen), Jan Christoph Meister, Evelyn Gius (Hamburg), Rolf Großmann (Lüneburg), Vera Gehlen-Baum (Saarbrücken), Stephan Moser, Armin Volkmann, Fotis Jannidis (Würzburg). Koordination und Redaktion der Broschüre: Patrick Sahle; Gestaltung: Johanna Puhl und Lisa Rau. Die Erstellung der Broschüre erfolgte im Rahmen des BMBF-Projekts DARIAH-DE (Förderkennzeichen 01UG1110A bis M). Die Broschüre ist auch im elektronischen Format erhältlich; verwenden Sie dazu bitte den Downloadbereich oben rechts.