Zum 100. Jahrestag des Kriegsbeginns in 1914 ist an der Freien Universität Berlin ein englischsprachiges, von namhaften Experten geschriebenes, virtuelles Nachschlagewerk über den Ersten Weltkrieg entstanden, das seit Oktober 2014 online verfügbar ist. Das internationale Verbundprojekt "1914-1918-Online. International Encyclopedia of the First World War" wird von Prof. Dr. Oliver Janz, Historiker am Friedrich-Meinecke-Institut und Prof. Dr. Nicolas Apostolopoulos, Leiter des Centers für Digitale Systeme (CeDiS) geleitet. Das gemeinsam mit der Bayerischen Staatsbibliothek durchgeführte Projekt bietet einen globalgeschichtlich orientierten Überblick über den Ersten Weltkrieg und verstärkt die Vernetzung internationaler Forschung. Zudem werden neue Navigationsverfahren für elektronische Handbücher und Enzyklopädien erforscht und erprobt. Gefördert wird das Projekt durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und die Freie Universität Berlin.
Das Zusammenwirken von über 1,000 Projektbeteiligten aus über 50 Ländern ermöglicht eine umfassende Darstellung der "Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts" in einer globalen Perspektive. Die weltweit kostenlos zugängliche Enzyklopädie spiegelt nicht nur die sich zunehmend internationalisierende Forschung zum Ersten Weltkrieg wider, sondern treibt auch durch Identifizierung von Lücken und Desiderata die Forschung entscheidend voran. Die Qualität der Artikel wird durch ein zweistufiges Peer Review Verfahren sichergestellt. Die Artikel werden mit Bild-, Audio-, Video- und Kartenmaterial angereichert sowie durch externe Links mit weiterführenden Online-Ressourcen verbunden.
Gleichzeitig steht die Entwicklung und Erprobung modellhafter Navigationsverfahren für thematische Wissensräume im Fokus des Projektes. Diese erleichtern dem Nutzer die Orientierung in komplexen, nichtlinearen Textkonvoluten wie elektronischen Handbüchern, Enzyklopädien und Anthologien. Die Enzyklopädie 1914-1918-online bindet zudem durch bibliothekarische Sacherschließung multilingualer Schlagworte einschlägige virtuelle Fachbibliotheken und andere Informationssysteme ein. Das Nachschlagewerk setzt so auch Maßstäbe im Bereich des elektronischen Publizierens in den Geisteswissenschaften.
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und Freie Universität Berlin