QuaDramA – Quantitative Drama Analytics – ist ein Forschungsprojekt, das wir derzeit an der Universität Stuttgart durchführen. Ziel des Projektes ist zum einen die Entwicklung neuer Methoden zur Analyse dramatischer Texte und zum anderen die Untersuchung dramenhistorischer Entwicklungen. Kern ist dabei die Komplementierung von strukturellen Informationen in Dramen (Einteilung in Akte, Szenen etc.) mit einer computerlinguistisch unterstützten Analyse der Figurenrede(n).
In QuaDramA erarbeiten wir die Möglichkeiten der skalierbaren Analyse dramatischer Texte, wobei wir insbesondere verschiedene Aspekte der dramatischen Figur fokussieren. Unser Korpus besteht aus über 600 digitalisierten deutschsprachigen Dramen, insbesondere aus der Zeit zwischen 1740 und 1920. Auf diesem Korpus verbinden wir Strukturanalysen mit der computergestützten Inhaltsanalyse dramatischer Figurenrede. Diese Verbindung beider Analyseformen erlaubt es uns, computerlinguistische tools der natürlichen Sprachverarbeitung (NLP) für die spezifische Domäne dramatischer Texte zu adaptieren. Struktur und Inhalt auf diese Weise analytisch zu integrieren ist nicht trivial, da sehr unterschiedliche Informationstypen in Abhängigkeit von einander systematisch analysiert werden müssen, um für eine differenzierte Textinterpretation fruchtbar gemacht werden zu können. Die empirischen Funde der Analysen werden neben der Einzeltext-Interpretation auch literaturhistorisch eingebunden.
Dabei sind drei Aspekte der dramatischen Figur von zentraler Bedeutung:
QuaDramA ist angedockt an das Center for Reflected Text Analytics und das Stuttgart Research Center for Text Studies. Es wird gefördert von der VolkswagenStiftung.
Universität Stuttgart
Computerlinguistik; Literaturwissenschaft
Nils Reiter; Marcus Willand
VolkswagenStiftung