Tripota enthält Porträtgrafik aus den Sammlungen unterschiedlicher Trierer Einrichtungen. Die meisten Bilder stammen aus der Porträtsammlung der Stadtbibliothek Trier. Deren Zettelkatalog wurde 2010 zusammen mit den Porträts digitalisiert und in eine durchsuchbare Datenbank überführt. Die Angaben zu den dargestellten Personen und zu den Künstlerinnen und Künstlern wurden wo möglich um Links zu den entsprechenden Einträgen in der der Personennamendatei (PND) der Deutschen Nationalbibliothek und zu Wikipedia sowie um Angaben zur Auffindbarkeit der Personendaten im Word Biographical Information Systems (WBIS) ergänzt. Neben der Porträtsammlung der Stadtbibliothek Trier beinhaltet Tripota auch Porträts aus dem Buchbestand der Universitätsbibliothek Trier und aus der Graphischen Sammlung des Fachs Kunstgeschichte der Universität Trier.
Tripota geht auf Vorüberlegungen zu Modalitäten digitaler Porträtsammlungen im Rahmen eines Seminars über „Porträtgrafik in Büchern des 16. bis 19. Jahrhunderts im Original und in digitaler Reproduktion“ im Wintersemester 2008/09 zurück (Fach Kunstgeschichte an der Universität Trier, Vst.-Nr. 36026). Erste konzeptionelle Überlegungen und Gespräche zwischen den beteiligten Projektpartnern (bisher: Universitätsbibliothek Trier, Stadtarchiv und Stadtbibliothek Trier, Graphische Sammlung des Fachs Kunstgeschichte an der Universität Trier) fanden im Frühjahr und im Sommer 2009 statt. Im Herbst 2009 reichten Universitätsbibliothek und Graphische Sammlung einen gemeinsamen Förderantrag beim Forschungsfonds der Universität Trier ein, der Anfang 2010 positiv beschieden wurde. Die Zielvorstellung des Projekts war und ist, möglichst alle in unterschiedlichen Trierer Einrichtungen aufbewahrten Porträts über ein einziges Portal zugänglich zu machen und zu erschließen, ohne den Zusammenhang der einzelnen Sammlungen dabei zu zerreißen. Das Portal soll auf international gängigen Standards für Metadaten und Visualisierungsverfahren aufsetzen, um eine Nach- und Weiternutzung der Bild- und Metadaten in anderen Projekten (europeana, Bildarchiv Foto Marburg, …) zu ermöglichen.
In einem ersten Schritt wurde der Zettelkatalog der ca. 5000 Blätter umfassenden Porträtsammlung der Stadtbibliothek Trier digitalisiert. Dieser verzeichnet Porträts vom 15. bis zum frühen 20. Jahrhundert in nahezu allen grafischen Techniken (Holzschnitt, Kupferstich, Radierung, Lithographie, Holzstich, Stahlstich u.a.m.) in unterschiedlicher Erschließungstiefe und Qualität. Eine einheitliche formale Anordnung der Beschreibungselemente, die eine automatisierte maschinelle Weiterverarbeitung der mit einem OCR-Programm erkannten Textdaten erlaubt hätte, lag nicht vor. Sowohl die Namensansetzungen für die dargestellten Personen als auch die der ausführenden Künstler waren uneinheitlich und bedurften der Überprüfung und Korrektur. Aus den heterogenen Beschreibungselementen* konnten ohne Autopsie der Originale zunächst lediglich die elementaren Angaben zu den dargestellten Personen, den ausführenden Künstlerinnen und Künstlern und die Signaturen übernommen werden. Alle Personenangaben wurden anhand von Normdateien (ALK, PND, WBIS, SWD, Wikipedia) überprüft und im Hinblick auf eine konsistente Suche normiert. Bis zum Abschluss der Digitalisierung der Originalgraphiken aus dieser Sammlung werden in Tripota anstelle der Bilder lediglich Scans der zu den entsprechenden Treffern gehörenden Katalogzettel angezeigt. Die Scans der ca 5000 Porträts aus der Porträtsammlung der Stadtbibliothek Trier sollen Ende 2011 in Gänze zur Verfügung stehen.
In einem zweiten Schritt wurden die Porträtgrafiken der Rarasammlung der Universitätsbibliothek in Gänze eingescannt und ebenfalls mit Normdaten (ALK, PND, WBIS, SWD, Wikipedia) erschlossen. Die ca 500 Porträts dieser Sammlung werden zusammen mit den dazugehörigen Metadaten bereits in Tripota angeboten.
In einem dritten Schritt wurden testweise einige Blätter der Graphischen Sammlung des Fachs Kunstgeschichte an der Universität Trier in Tripota eingebracht, für die ein erweitertes Metadatenmodell zur Anwendung gelangen soll.
Wolfgang Bausch, Stephanie Blasl, Jutta Charbonnier, Dr. Stephan Brakensiek, Constanze Decker, Dr. Georg Schelbert, Dr. Hans-Ulrich Seifert
Forschungsfonds der Universität Trier (Anschubfinanzierung)