Das Zentrum für Informationsmodellierung – Austrian Centre for Digital Humanities an der Universität Graz besteht in der jetzigen Form seit 2008. Neben angewandter Forschung auf dem Gebiet der Informationsverarbeitung in den Geisteswissenschaften mit dem Schwerpunkt auf Theorie der Informationsmodellierung und Texttechnologie steht vor allem die praxisorientierte Umsetzung des Forschungsgegenstandes in Projekten und Lehre im Mittelpunkt der Arbeit des Zentrums.
GAMS - Dieses Akronym steht für ein Geisteswissenschaftliches Asset Management System zur Verwaltung nahezu beliebiger digitaler Ressourcen (vom Text bis zum Videofilm). Es bietet MitarbeiterInnen aus Forschung und Lehre, aber auch Studierenden in Projekten die Möglichkeit diese Ressourcen zitabel und mit Metadaten versehen webbasiert zu speichern, zu verwalten und zu veröffentlichen.
Die zentrale Leitidee dieses Projekts besteht in der nachhaltigen Nutzung digitaler Inhalte, was neben der Flexibilität und den Funktionalitäten des Systems durch eine durchgehend XML-basierte Content-Strategie verfolgt wird: Dabei setzt das Asset Management unter GAMS konsequent das XML-Paradigma der Trennung von Inhalt und Repräsentationsformaten um. So entsteht ein Pool flexibel und nachhaltig wiederverwertbaren Inhalts geistes- und kulturwissenschaftlicher Wissensdomänen.
Geplant und entwickelt wurde GAMS – auf Basis eines großen Open-Source Projekts (FEDORA) zweier amerikanischer Hochschulen – an unserem Zentrum im Rahmen einer Vielzahl von Kooperationsprojekten mit inner- und außeruniversitären PartnerInnen, in Auseinandersetzung mit den konkreten Erfordernissen universitärer Forschung.
Wir agieren im Kontext von GAMS und allgemeiner des Forschungsfeldes „Texttechnologie“ als Kooperationspartner für Forschungsvorhaben. Basierend auf Ergebnissen angewandter Forschung entwickeln und betreuen wir moderne IT-Strukturen und begleiten WissenschaftlerInnen bei der IT-bezogenen Planung, Entwicklung und Umsetzung methodologischer Aufgabenstellungen. Erfahrungen aus dieser Arbeit und aus der eigenständigen Untersuchung zentraler Fragen der Wissensmodellierung bereichern im Gegenzug die Weiterentwicklung der vorhandenen IT-Strukturen und dieLehre am Zentrum.
Open Access, Nachhaltigkeit und damit einhergehend die elektronische Publikation wissenschaftlicher Inhalte werden zunehmend zum Grunderfordernis von Forschungsförderung. Alle Datenobjekte im System erhalten daher einen „permanenten Link“ und können damit, ähnlich einer Printpublikation, zitiert werden.
In der Langzeitarchivierung setzt man zunehmend auf dezentrale Datenhaltung, verbunden mit zentralen Retrievalservices. Dies ermöglicht aus BenutzerInnensicht trotz verteilter Datenstrukturen Single Point of Access Umgebungen. GAMS ermöglicht den Export von Metadaten pro Ressource auf Mausklick, sodass Objekte auch in europäischen Suchkontexten (z.B. Europeana) gefunden werden.
http://gams.uni-graz.at/
http://informationsmodellierung.uni-graz.at